Sammlung von Newsfeeds
Abtreibung legalisieren jetzt! Austausch- und Basteltreffen
Trauer und Gedenken
Wir trauern und Gedenken allen Verstorbenen, Verletzten und Betroffenen des Nah-Ostkonflikts.
Für einen gerechten Frieden in Israel und Palästina. Ceasefire now!
Ceasefire Now!
Ein Jahr nach diesem antisemitischen Massaker wollen wir aller Opfer gedenken. Unser Mitgefühl gilt den Überlebenden, den Freund*innen und Angehörigen der Ermordeten und den noch immer entführten Geiseln.
Infolge des 7. Oktober 2023 sind antisemitische Übergriffe und ander Vorfälle auch in Deutschland massiv angestiegen. Deshalb erscheint es uns wichtig, auch hier nochmals zu betonen:Dieses Massaker war kein Befreiungskampf, sondern antisemitischer Terror - ein beispielloser Schritt zu Eskalation, Hass und Gewalt, unter dem die Mehrheit der Bevölkerung in Israel, aber auch in Gaza genauso bis heute leidet.
Ob in Tel Aviv, Beirut oder Gaza-Stadt: Die meisten Menschen wollen einfach in Frieden und Sicherheit leben. Sie wollen wissen, dass ihre Kinder sicher zur Schule kommen und sie auch morgen noch ein Dach über dem Kopf haben.
Aber rechtsextreme Politiker*innen von Netanjahu über Hisbollah und Hamas bis hin zur fundamentalistischen Regierung im Iran profitieren davon, Hass zu schüren und für ihren kurzfristigen Machterhalt die Gewaltspirale immer weiter zu drehen.
Genauso wie die unterschiedslose Bombadierung Gazas durch die israelische Regierung mit zehntausenden von Toten gefährdet die aktuelle Eskalation im Libanon das Leben von weiteren hunderttausenden unschuldigen Menschen.
In Israel gehen gerade Hunderttausende gegen den den Kriegskurs ihrer Regierung auf die Straße. Um die immer weitere Eskalation zu stoppen braucht es aber auch internationalen Druck auf die Verantwortlichen.
Deswegen: Ceasefire Now!
Café Arranca: Wirtschaft mit Plan - Wie war es? Wie könnte es sein?
Planwirtschaft: Kaum ein Wort löst in der politischen Debatte so viele Abwehrreflexe aus: Mangel, Bürokratie, alles grau. Das sind die Bilder, die selbst in vielen linken Köpfen herumspuken, wenn sie an Planwirtschaft denken. Doch ist dies nicht nur ein antikommunistisches Klischee? Laura Meschede, kommunistische Klimaaktivistin und Journalistin (Zeit, FAZ, Süddeutsche, Junge Welt u.a.) meint: Ja. Sie erklärt, warum eine sozialistische Planwirtschaft die einzige, vernünftige Lösung für die sozialen und ökologischen Probleme der Menschheit ist und räumt mit manchem Klischee über die historischen Planwirtschaften auf, ohne dabei die Fehler und Irrtümer zu verschweigen. Zudem erklärt sie, warum eine heutige Planwirtschaft besser funktionieren würde.
Der Vortrag im Rahmen unseres monatlichen Café Arrancas beginnt um 20 Uhr, zuvor gibt es ab 19 Uhr leckeres veganes Essen.
"Alle Ungleichwertigkeitsideologien gemeinsam und entschieden bekämpfen!"
Die gemeinsame Veranstaltung, die wir mit dem Kurdischen Gemeinschaftszentrums Mannheim-Ludwigshafen organisiert hatten und bei der Civan Akbulut – Mitbegründer und Vorsitzender der Informationsstelle antikurdischer Rassismus (IAKR) – zu den Themen antikurdischer Rassismus und türkischer Ultranationalismus referieren sollte, war schon lange geplant gewesen. Doch nur etwas mehr als eine Woche vor dem angedachten Termin erreichte die Veranstalter:innen die Nachricht, dass die geplanten Räume im städtischen Bürgerhaus Neckarstadt entgegen einer bereits erfolgten Zusage nicht genutzt werden dürfen. Die fadenscheinige Begründung dafür: Es handele sich um ein zu „kontroverses Thema“.
Doch schnell konnte ein neuer Veranstaltungsort gefunden werden. So fand der Vortrag zum geplanten Termin am 24. September im JUZ Mannheim statt. Ungefähr 50 Zuhörer:innen waren gekommen, um dem etwa anderthalbstündigen Vortrag von Civan Akbulut zu folgen. Neben seiner Arbeit für die IAKR ist Akbulut Mitglied im Integrationsrat der Stadt Essen.
Akbulut stellte zunächst die Arbeit der 2024 gegründeten Informationsstelle vor, die Vorfälle von antikurdischem Rassismus sammelt und auswertet. Lebhaft untermalte er die Bedeutung dieser Arbeit mit anonymisierten Beispielen gemeldeter Fälle. So berichtete er von einem gemeldeten Vorfall, bei dem eine junge Kurdin auf die Frage, woher sie komme, mit „Kurdistan“ antwortete und von ihrem aggressiv reagierenden Gegenüber unvermittelt mit der Faust geschlagen wurde.
Diese Beispiele leiteten über zu einer weiter gefassten Einführung in die Formen des antikurdischen Rassismus, der sich in vielen Formen ausdrücken kann: Sei es als Verschwörungsideologie („Kurd:innen als Puppen höherer Mächte wie der USA oder der Zionist:innen“), in der Darstellung von Kurd:innen als minderwertig und unterentwickelt oder – zu sehen auch in der Kriminalisierung kurdischer Einrichtungen in Deutschland – in ihrer Darstellung als gefährliche Bedrohung.
18.000 Personen werden den Grauen Wölfen zugerechnet
Der antikurdische Rassismus ist eines der zentralen Verbindunsgselemente des türkischen Ultranationalismus. Akbulut zeichnete in diesem Sinne die Entwicklung der rechtsextremen „Grauen Wölfe“-Bewegung von ihrem führenden Ideologen Alparslan Türkeş, dem Gründer der MHP, bis heute nach. Im Fokus stand dabei auch, wie früh sich bereits in Deutschland erste Vereine dieses politischen Spektrums konstituierten. Akbulut betonte dabei, dass diese von Beginn an auf die Unterstützung konservativer deutscher Politiker zählen konnten, die den türkischen Ultranationalismus als Bollwerk gegen linke und kommunistische Bestrebungen unter den sogenannten Gastarbeitern durchaus willkommen hießen und seine Sympathien zu Hitler oder Mussolini dabei entweder ignorierten oder heimlich sogar teilten.
Auch heute sind ungefähr 18.000 Menschen in Deutschland dem Spektrum der Grauen Wölfe zuzuordnen. Sie verfügen nicht nur über eigene Vereine, sondern nehmen über die Mitgliedschaft in Parteien und Gremien auch Einfluss auf politische Entscheidungen – so stellen sie auf der Straße wie auf institutioneller Ebene eine Bedrohung für Kurd:innen dar.
Doch nicht nur von offensichtlich den Grauen Wölfen zuzurechnenden Vereinen wie der ADÜTDF geht antikurdischer Rassismus aus. Auch Erdogans AKP, islamistische Kräfte und in Teilen auch die deutsche Rechte nutzen diese Ideologie. Gerade die türkische Regierung, deren Religionsbehörde DIYANET die deutsche Moschevereinigung DITIB steuert, übt auf diesem Weg einen erheblichen Einfluss aus.
Die Grenzen des Sagbaren werden verschoben
Gerade im Zeitalter der sozialen Medien, deren Einfluss Akbulut den letzten Teil seines Vortrags widmete, setzen menschenfeindliche Gruppen bewusst auf die Strategie, die Grenzen des Sagbaren zu verschieben. Dabei entstehen mitunter auch auf den ersten Blick ungewöhnliche Allianzen: So unterstützte beispielsweise AfD-Politiker Maximilian Krah offen die Regierung Erdogans oder machen türkische Rechte auf X, vormals Twitter, Stimmung gegen Migrant:innen in Großbritannien. Doch auf den zweiten Blick wirken diese Verbindungen gleich weniger erstaunlich. So betonte Akbulut: „Ungleichwertigkeitsideologie, egal ob nun der Islamismus oder Ultranationalismus, ob nun aus Deutschland oder der Türkei, sind eine Gefahr für unsere Gesellschaft. Bei allen Unterschieden sind ihre gemeinsamen Feindbilder Linke, Andersdenkende und Minderheiten.“
In diesem Sinne beendete Akbulut seinen informationsreichen Vortrag mit einem Plädoyer für gemeinsame antifaschistische Kämpfe: „Diese Ungleichwertigkeitsideologien, ob religiös oder politisch motiviert, führen zu Spaltung, Hass und Gewalt und müssen daher gemeinsam und entschieden bekämpft werden!“
Großdemo: Abtreibung legalisieren - jetzt!
Wir reisen aus Mannheim gemeinsam zur Großdemonstration der Kampagne "Abtreibung legalisieren!" in Karlsruhe. Lasst uns gemeinsam auf die Straße gehen für körperliche Selbstbestimmung und gegen das Patriarchat!
Weitere Infos zur Demo und zum Treffpunkt in Mannheim folgen.
Raus zum Safe Abortion Day!
Nachgewiesener Weise führt das Abtreibungsverbot nicht zu weniger Abtreibungen, sondern nur zu einem höheren Gesundheitsrisiko für Frauen. Einkommensunabhängiger Zugang zu sicheren Abtreibungen ist eine grundlegende Voraussetzung für unsere Gesundheit und körperliche Selbstbestimmung.
Deswegen gehen wir am internationalen Safe Abortion Day auf die Straße!
Doch unser Kampf darf an dieser Stelle nicht aufhören. Denn die Kontrolle über unsere Körper mittels Abtreibungsverbot steht im Zusammenhang mit der allgemeinen Frauenunterdrückung: Neben dem Gebären von immer neuen Arbeiter:innen für die kapitalistische Verwertung, sollen wir diese auch noch gratis großziehen und den Haushalt für die ganze Familie, inklusive Ehemann, schmeißen. Schließlich müssen zukünftige und bereits tätige Arbeiter:innen fit und gesund gehalten werden. Damit wir nicht auf die Idee kommen, dass ich bei Haus- und Sorgearbeit um unbezahlte Arbeit handelt, wird uns von klein auf eingetrichtert, Frauen machen das alles aus Liebe oder weil sie von Natur aus ja so selbstlos seien. Denn müsste diese Arbeit bezahlt werden, wäre das ein viel zu großer Kostenpunkt für das kapitalistische Wirtschaftssystem.
Entsprechend haben Staat und Kapitalismus ein Interesse daran, diese Ordnung aufrecht zu erhalten. Deswegen ist unser Kampf gegen das Patriarchat immer auch antikapitalistisch. Ob Kinder oder keine, entscheiden wir alleine!
Für einen antikapitalistischen Feminismus, am Safe Abortion Day auf die Straße!
Abtreibung legalisieren jetzt!
Am 16. September hat die bundesweite zwölfwöchige Kampagne für eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland gestartet. Bis zum 8. Dezember finden verschiedene Aktionen statt, die ihr unter https://abtreibung-legalisieren.de/de#intro oder unter https://www.instagram.com/abtreibung_legalisieren/ einsehen und denen ihr euch anschließen könnt.
Darum geht es: Nach derzeit geltendem Recht des über 150 Jahre alten Paragraphen 218 StGB ist ein Schwangerschaftsabbruch eine kriminelle Handlung! Lediglich nach einer Pflichtberatung oder aufgrund einer medizinischen oder kriminologischen Indikation bleibt er bis zur zwölften Woche straffrei. Wir fordern: legalisiert endlich Schwangerschaftsabbrüche und holt somit die betroffenen ungewollt Schwangeren und Ärzt*innen aus der Kriminalisierung und moralischen Verdammung!
Eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission hat bereits im April die Empfehlung herausgegeben, Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche zu legalisieren. Dazu gehört für uns auch die Abschaffung der Pflichtberatung als Bedingung für einen Abbruch, die Abschaffung der 3-tägigen Wartefrist zwischen der Pflichtberatung und dem medizinischen Eingriff und eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen. In der Regel müssen die betroffenen Personen aktuell für die Kosten selbst aufkommen!
Wir fordern: Macht endlich Schluß mit dieser Kriminalisierung, Entmündigung und Demütigung von ungewollt Schwangeren in einer Notsituation! Wir fordern die ersatzlose Streichung des Paragraphen 218 StGB!
Die Kampagne gipfelt in zwei Demonstrationen am Samstag, den 7. Dezember, in Berlin und Karlsruhe. Die iL Rhein-Neckar wird eine gemeinsame Anreise zur Demonstration nach Karlsruhe organisieren. Näheres dazu findet ihr zeitnah auf Instagram, auf unserer Website oder in unserem November-Newsletter.
Im Rahmen unseres Kritischen Semesterstarts AUFBRUCH! bieten wir am 8. Oktober in Kooperation mit dem Medinetz Rhein-Neckar eine Veranstaltung zum Thema an: My body - my choice: Rechtsruck und Selbstbestimmung (8. Oktober, 19:00 Uhr, der Ort wird noch bekanntgegeben).
Das Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen ist ein elementarer Bestandteil der patriarchalen Herrschaft. Wir stehen ein für die Selbstbestimmung von FLINTA! Gegen den sexistischen Normalzustand — für eine befreite Gesellschaft. Let's fight back, ist's a beautiful day to smash the patriarchy!
Nichts zu verlieren? - Degrowth und Klasse
Gendersternchen, Flugscham und Lastenrad sind die Goldkettchen der Öko-Hipster. Während die linken Slogans früher noch «Luxus für alle!» forderten, hört sich heute «ein gutes Leben für alle» bescheidener an. Müssen Linke Verzicht und Rationierung akzeptieren und Utopien schlanker träumen?
Die bundesdeutsche Wirtschaft speckt bereits ab: 2023 ist sie geschrumpft und auch für die nächsten Jahre wird Stagnation prognostiziert. Jahrelang hatten Linke ein Ende des Wachstums gefordert, nun werden diese Träume auch ohne ihr Zutun wahr. Bei den arbeitenden Massen scheint der Schrumpfkurs indes weniger euphorisch aufgenommen zu werden. Anfang 2024 erleben wir, wie Landwirt*innen im Kampf gegen ökologische Regulierungen die Straßen blockieren, während die verhassten «Klimakleber» für ihren Protest mit Prügel und Strafverfahren rechnen müssen.Es scheint, als seien die Arbeiter*- und Bäuer*innen nie so weit von Ökologie-Bewegungen entfernt gewesen wie heute. Dabei steht hinter den Kürzungen eine Austeritätspolitik, die vorgibt, die Kosten für nachhaltige Politik auf die Armen umschlagen zu müssen. Neoliberale Politik im grünen Schafspelz.
Nur Superreiche haben die Perspektive, der Klimakrise auszuweichen, und gerade die Ärmsten leiden am meisten. Dennoch wird die Möglichkeit, superreich zu sein, akzeptiert, während notwendige Veränderungen ausbleiben. Es stellt sich die Frage, wie Klimapolitik und Postwachstum aus Arbeiter*innenperspektive gedacht werden können. Wir wollen uns fragen, wo es Berührungspunkte und wo es Widersprüche zwischen Postwachstum (in dieser Ausgabe synonym verwendet mit «Degrowth») und Klassenpolitik gibt. So kritisiert Lisa Habigt, wie Szene-Habitus und klassistische Diskriminierung den Anschluss an Bewegungen und Umstellungen im Alltag verhindern. Julian Willming beschreibt, wie Menschen auf dem Land mit Forderungen radikaler kultureller Veränderungen in Konflikt kommen. Der Gewerkschafter Stephan Krull macht Hoffnung, dass auch in der «klassischen» Arbeiter*innenklasse der Automobilindustrie Offenheit besteht, sich einer ökologischen Transformation anzuschließen.
Matthias Schmelzer stellt sich mit Dennis Eversberg die Frage, wer diese Arbeiter*innenklasse eigentlich ist, und fasst die Geschichte der Degrowth-Bewegung zusammen. Carla Noever Castelos zeigt am Beispiel der Kämpfe in der Bergbauindustrie in der Extremadura, wie ein reproduktives Verständnis von Arbeit und Ökonomie entwickelt werden kann. Dass eine Umstellung unseres Wirtschaftsmodells kein Zuckerschlecken wird, rufen auch Inea Lehner und Charles Stevenson in Erinnerung und plädieren vor diesem Hintergrund für eine revolutionäre Partei. Tomasz Konicz plädiert für ein radikales Krisenbewusstsein als Grundlage klassenkämpferischer Transformationen, während Samuel Decker Postwachstum zu einem Konzept demokratischer Planung weiterentwickelt. Boris Schapek kritisiert Degrowth am Beispiel der Elektrifizierung der frühen UdSSR.
Dass auch das Private politisch ist, zeigen Ricarda Lamprecht und Camilo Álvarez-Garrido sowie Mila Zehn: In ihren Beiträgen erkunden sie Klassendefinitionen zwischen globalem Süden und Race und finden dabei feministische Strategien mit Fokus auf emotionale Bedürfnisse. Ebenso plädiert Matthias Neumann für eine sozial-ökologische Transformation, die die Qualität von Beziehungen ins Zentrum stellt. Tanja Abou fragt, wie eine Klassismus-Debatte geführt werden kann, die Privilegierung sichtbar macht, ohne die Arbeiter*innenklasse zu spalten. W. Sauer gibt einen Einblick in die Realität eines Studiums ohne Elternfinanzierung kurz vorm globalen Kollaps und in einem surreal-assoziativen Text bearbeitet Aski Elber-Daystrom das Eindringen der «New Economy» in das Leben der neuen Arbeiter*innenklasse der Kreativbranche. Schlussendlich übt unser Genosse Thore Kritik an Phillip Lepenies, Buch «Verbot und Verzicht», dem er vorwirft, lediglich die Ideengeschichte des Neoliberalismus nachzuzeichnen, statt diesen unter der Oberfläche zu analysieren.
Wir wissen, dass Degrowth ein nerdiges Thema ist, halten es aber für wichtig, Zukunftsvisionen nicht aus dem Blick zu verlieren. Im Rahmen eines erstarkenden Klassenbewusstseins hoffen wir mit der Verbreiterung der Debatte, für Anschlussfähigkeit zu sorgen und Utopien durch ihre Ausformulierung der Realität anzunähern.
Viel Spaß beim Lesen,
wünscht eure arranca!-Redaktion
Ihr könnt die arranca! auf unserer Webseite https:/arranca.org/order bestellen.
Bei größeren Bestellungen kontaktiert uns bitte unter arranca@mail.de
Antikurdischer Rassismus: Ein kontroverses Thema?
Wir sind schockiert von dieser Absage und ihrer Begründung. Rassismus gegen Kurd*innen wird hier dargestellt als Konflikt zwischen zwei Gruppen. Doch das ist grundfalsch: Der Rassismus, den Kurd*innen nicht zuletzt durch türkische Nationalist*innen erleben, ist eine Form von Diskriminierung und Unterdrückung. Und sie hat ganz konkrete, gewaltvolle Folgen: Immer wieder kommt es in Deutschland zu Angriffen auf kurdische Menschen, zuletzt massiv nach dem kurdischen Newroz-Fest im März diesen Jahres, als türkische Faschisten zuerst im belgischen Limburg und dann europaweit zu Angriffen auf Kurd*innen aufriefen. Antikurdischen Rassismus als bloßen Konflikt zwischen zwei als nichtdeutsch markierten Gruppen darzustellen verkennt damit die Lebensrealität kurdischer Menschen ebenso wie die Gefahr, die von türkischen Faschisten für sie ebenso wie für Allevit*innen, Ezid*innen, oder Armenier*innen ausgeht.
Bereits im November 2023 wurde eine im Bürgerhaus Neckarstadt geplante Veranstaltung zur Kriminalisierung kurdischer Menschen in Deutschland kurzfristig abgesagt, damals wohl auch auf Drück des türkischen Geheimdienstes. In welcher Form dieser nun erneut seine Finger im Spiel hat, können wir nur mutmaßen. Klar ist uns hingegen: Antikurdischer Rassismus ist kein kontroverses Thema, sondern eine Form der Unterdrückung, die wir mit aller Entschlossenheit bekämpfen müssen!
Schluss mit der Kriminalisierung der kurdischen Freiheitsbewegung! Schulter an Schulter gegen Faschismus!
Nun können wir glücklicherweise mit unserem Vortrag auf die Räumlichkeiten des JUZ Friedrich Dürr auch in der Mannheimer Neckarstadt ausweichen (Käthe-Kollwitz-Straße 2, 68169 Mannheim). Er wird dort am 24.9. um 19 Uhr stattfinden.
ANTIFA - Schulter an Schulter, wo der Staat versagte
Im Schatten der rassistischen Pogrome des wiedervereinten Deutschlands nach 1989 entstand eine außergewöhnlich starke antifaschistische Bewegung. Fünf Aktivist_innen sprechen zum ersten Mal öffentlich über ihre Aktivitäten und verschmelzen mit zahlreichem Archivmaterial zu einem intensiven Dokumentarfilm:
Von militanten Aktionen über politische Bildung über Ermittlungsarbeit bis hin zu den Herausforderungen in der Provinz dokumentiert der Film die Geschichte einer Bewegung in bisher nie gezeigtem Umfang. ANTIFA ist kein Rückblick, sondern eine inspirierende Aufforderung zur kritischen Reflexion über den Widerstands gegen den Neofaschismus. Der Film ist nicht nur eine Reise in die Geschichte, sondern auch ein kritischer Blick auf die Bewegung, ihre andauernde Relevanz und die enormen Herausforderungen der Gegenwart.
Wir haben Mitglieder des leftvision Kollektiv zur Diskussion nach dem Film eingeladen.
Eine Veranstaltung der IL Hannover in Kooperation mit dem KNHO im Sprengel.