Die Türkei: Ein sicherer Herkunftsstaat?
Nicht erst seit der vermeintlichen „Flüchtlingskrise“ gilt das NATO-Mitglied Türkei dem Westen und insbesondere der deutschen Bundesregierung als wichtiger Verbündeter in der konfliktbehafteten Region. Trotz gravierender Menschenrechtsverstöße, bewusst provozierter Eskalation und einem brutalen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung setzt die Europäische Staatengemeinschaft mehr denn je auf die türkische Regierung unter der Führung Erdoğans. Als Teil eines schmutzigen Deals erhält der türkische Staat von Europa nicht nur Milliardensummen und einen Freibrief im Kampf gegen die kurdische Bewegung. Vielmehr soll die Türkei zum „sicheren Herkunftsstaat“ deklariert und die Abschiebungen geflüchteter Menschen so deutlich erleichtert werden.
Im Oktober reisten zwei Delegationen aus der Schweiz in die kurdisch besiedelten Gebiete der Türkei, in denen seit den ersten Wahlen im Juni 2015 ein Krieg gegen die Zivilbevölkerung geführt wird. Nach der mehrtägigen Ausgangssperre in Cizre konnte eine Delegation von Menschenrechtsbeobachter_innen und Journalist_innen in das Gebiet nahe der syrischen Grenze gelangen. Eine weitere Delegation nahm an der internationalen Wahlbeobachtung vom 1. November 2015 in Kars und Ardahan an der Grenze zu Georgien teil.
Mitglieder der beiden Delegationen erzählen von ihren Erlebnissen und gehen der Frage nach, ob die Türkei wirklich als sicherer Herkunfts- oder Drittstaat betrachtet werden kann. Ergänzend gibt ein Vertreter von Pro Asyl einen Überblick über die aktuellen Verschärfungen des Asylrechts in Deutschland.
Zudem werden Bilder des Fotografen Manu Friederich ausgestellt und zum Verkauf angeboten. Der Erlös dient der Finanzierung zukünftiger Recherche und Delegationsreisen.
Eine Veranstaltung der Interventionistischen Linken (IL) Frankfurt.
Facebook: https://www.facebook.com/events/102709950121293/
frankfurt.radikallinks.org
facebook.com/il.frankfurt
twitter.com/ilfrankfurt